1982 plante Robert Keller in seinem Garten in der Schlossgasse 11
einen einfachen Wäscheständer aufzustellen. Zufällig entdeckte er
jedoch, dass sich an der von ihm gewählten Stelle große Steinblöcke
unter der Oberfläche befanden. Ihm wurde klar, dass es sich dabei um
Überreste der Burg Merlau handeln könnte, und er musste
nachforschen. Der Wäscheständer würde warten müssen.
Im Staatsarchiv in
Darmstadt fand er einen Plan des Schlosses aus dem Jahr 1772, und ja,
es war klar, dass ein Teil des Schlosses unter seinem Garten lag.
Robert und seine Frau Elisabeth begannen zu graben. Schließlich
legten sie den ersten Grundstein einen Meter unter der Erde frei.
Sie ahnten nicht,
dass ihre Arbeit gerade erst begonnen hatte. Insgesamt dauerten die
Ausgrabungen zwei Jahre, bis sie einen Teil der nordwestlichen
Vorhalle freigelegt hatten. Sie informierten Manfred Blechschmidt,
den Denkmalschutzbeauftragten des Bezirks, über ihre Arbeit und er
veranlasste die Eintragung in die amtlichen Unterlagen. Robert wurde
ermahnt, hier keine weiteren Ausgrabungen vorzunehmen, sondern
Maßnahmen zu ergreifen, um das bereits Gefundene zu erhalten.
Natürlich erregten
die ausgegrabenen Mauern der alten Burg während der Feierlichkeiten
zum 800-jährigen Jubiläum der Gründung von Merlau großes
Interesse. In jenem Jahr zog die Stätte rund 1 000 Besucher an.
Die Anlage befindet sich heute im Privatbesitz von Herrn Michael Kämmer,
der für die Renovierung und Instandhaltung dieses letzten
verbliebenen Zeugnisses des alten Schlosses verantwortlich ist.
Besucher der Stätte sind willkommen und brauchen nur Herrn Kämmer
unter der Telefonnummer 0152 58767969 anzurufen, um einen Besuch zu
vereinbaren.
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